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Umbau Heuraum
3099 Rüti b. Riggisberg
Baujahr: 2019
Architekt: HBP
Bauingenieur: Wasem Ingenieure AG Wattenwil
Holzbaustatik: HBP-Holzbauplanung, Riffenmatt
Holzbauarbeiten: Beat Spahni Holzbau, Burgistein
Ausmass: BSH: 28.0 m3; FKII: 26.0 m3; Stahlteile 1,7 t
Das Dachtragwerk über Einfahrt und Heuraum des Bauernhauses wurde neu organisiert: Der Einbau eines Bogenbinders mit 2x 12m überspannenden Dachpfetten ermöglicht neu den optimalen Betrieb des Heukrans und schafft mehr Lagervolumen.
Der Heuraum unter dem stattlichen Satteldach wurde in der Vergangenheit mit einer Greiferanlage ausgerüstet (Kranschienen unter den bestehenden Binderriegel). Binderstreben, Konterriegel entlang der Gimwände und die auf zu geringer Höhe eingebaute Kranbahn verhinderten das rationelle Arbeiten mit dem Kran und die Beschickung des maximalen Lagervolumens. Die häufig anzutreffende Situation- analog ähnlicher Gebäude- also: eine weiche, überbelastete Holzkonstruktion, die nicht zuletzt an den beträchtlichen horizontalen und vertikalen Verformungen erkennbar ist.
Angesichts der durch Schädlingsbefall schadhaften alten Dachsparren und der sanierungsbedürftigen Dacheindeckung konnte ein grösserer Eingriff in die Tragstruktur geplant werden. Die alten liegenden Binder wurden ersatzlos abgebrochen. Die Dachlasten werden neu via Pfetten, Binderbogen und den neuen Jochstützen an Brandmauer und Giebelwand in die neu erstellten Fundamente abgeleitet. Aus der Geometrie zeigte sich, das im Firstbereich des Bogens ein Stahlfirststück die gewünschte Einbauhöhe der Kranbahn gewährleisten würde; das Stahlteil ist via Stirnplatten und Vollgewindeschrauben biegesteif an die gebogenen Brettschichtteile angeschlossen. Über den neu erstellten Gimwände gekoppelte Sparren liessen traufseitig grössere Vordächer und das Weglassen der störenden Mittelpfetten zu. Im Bereich der Ställe und Tenn im Erdgeschoss konnten die Auflagerbereiche (Beton; BSH-Stützen) diskret an den Baubestand angegliedert werden.